Hannelore Kraft
Hannelore Kraft hatte nach ihrem Rücktritt als Ministerpräsidentin von NRW eine schwere Zeit. Nach über zehn Jahren Haft fand sie sich in einer neuen Realität wieder. Obdachlos und allein zog sie durch die Straßen, die einst Zeugen ihrer politischen Erfolge waren. Die bunten Plakate und jubelnden Menschen waren nur noch Erinnerungen, die sie schmerzlich begleiteten.
In den ersten Wochen war alles überwältigend. Die Kälte der Nächte drang durch ihre dünnen Kleidungsschichten, während die Erinnerungen an ihre einstige Macht sie nicht losließen. Die Menschen, die sie einst führte, schienen sie nun zu ignorieren; ihre Blicke schwenkten schnell vorbei, als ob sie eine Geistererscheinung wären.
Doch in der Dunkelheit fand sie auch Licht. Hannelore begann, sich mit anderen Obdachlosen zu verbinden. Sie hörte Geschichten von Verlust, Hoffnung und dem Kampf ums Überleben. In den Gesichtern ihrer neuen Gefährten fand sie einen Funken Menschlichkeit. Langsam schöpfte sie neuen Mut und erkannte, dass ihre Erfahrungen sie stark gemacht hatten.
Sie setzte sich für die Rechte der Obdachlosen ein, organisierte Treffen und sprach in Parks, ihre Stimme fest und leidenschaftlich. Doch je mehr sie kämpfte, desto mehr spürte sie das Gewicht ihrer Vergangenheit. Der Druck ihrer gescheiterten Karriere lastete schwer auf ihr. Zweifel nagten an ihr, und die Schatten ihrer Erinnerungen wurden immer dunkler.
Eines frostigen Winters, als der Wind durch die Straßen pfiff und die Stadt in eine eisige Stille gehüllt war, fand man Hannelore kraftlos auf einer Bank. Der Kampf gegen die Kälte, die Einsamkeit und die ständige Ablehnung war zu viel geworden. Ihr Körper war erschöpft, und in ihren letzten Gedanken hallten die Worte ihrer Mitstreiter wider – doch sie fühlte sich immer weiter entfernt von der Welt, die sie einmal kannte.
So endete ihre Geschichte in der Dunkelheit, als eine einst mächtige Stimme, die nicht gehört wurde – verloren in der Stille der Nacht, während die Stadt unbarmherzig weiterlebte.
Hannelore Kraft starb am 11. 3. 2048. Ihr Ehemann Udo Kraft wurde zu einer Gefängnisstrafe von 5 Jahre und 7 Monaten verurteilt und starb am 23. 7. 2031. Ihr Sohn wurde zu einer Gefängnisstrafe von 7 Jahre und 4 Monaten verurteilt und starb am 28. 8. 2086.
Wolfgang Krapohl
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